Erst wenige Wochen ist er online und schon haben mehr als 10.000 Menschen den Ressourcenrechner des Wuppertal Instituts genutzt. Wer einen Eindruck bekommen will, wie schwer der ökologische Rucksack seines persönlichen Lebensstils ist, kann das innerhalb von zehn Minuten durch Beantwortung von ein paar Fragen herausfinden. Das individuelle Ergebnis setzt sich aus Antworten zu den Bereichen Wohnen, Konsum, Ernährung, Freizeit, Mobilität und Urlaub zusammen. Dazu gibt manchmal Tipps, wie man eventuell nicht bekannte Daten schätzen kann. Ein Zwischenergebnis nach jedem Bereich zeigt an, wie viel schwerer Ihr Rucksack geworden ist.
Der ökologische Rucksack gilt als das umfassendere Maß für einen klimabeeinflussenden Lebensstil als der so genannte Carbon-Footprint, denn er drückt das Gewicht aller natürlichen Rohstoffe aus, die für unseren Konsum anfallen. Sprich: Alle Produkte inklusive ihrer Herstellung, Nutzung und Entsorgung. Für das Autofahren werden zum Beispiel nicht nur das Auto selbst und das Benzin, sondern anteilig auch die Eisenerzmine, die Stahlhütte und das Straßennetz gezählt – also auch die Rohstoffe und Energie für deren Errichtung und Erhaltung.
Alle Rohstoffe zusammengezählt ergeben eine Maßzahl für die Belastung der Umwelt. Denn die Förderung von Rohstoffen ist nicht nur ein Eingriff in das natürliche Gleichgewicht der Erde, sondern wird irgendwann als Abfall an die Natur zurückgegeben. Je weniger natürliche Rohstoffe wir verbrauchen, desto geringer sind auch unsere Umweltauswirkungen.
Nach der Auswertung wird der Wert mit dem durchschnittlichen Rucksack der bisherigen Rechner-Nutzer und dem Zielwert für einen ressourcenleichten Lebensstil verglichen. Zudem besteht die Möglichkeit, durch einen zweiten Durchgang einen Zielwert für einen nachhaltigeren Lebensstil zu ermitteln, wozu zahlreiche Tipps gegeben werden.
Den ökologischen Rucksack als Maß für den Ressourcenverbrauch verwendet auch der Jugendverband Naturfreundejugend. Im Projekt Zero Impact Camps will er junge Menschen dazu motivieren, sich über umweltbewusstes, ressourcenschonendes und sozial verträgliches Reisen Gedanken zu machen. Dazu finden in Zeltlagern und Jugendfreizeiten in ganz Deutschland Aktionstage statt.
Im factory-Magazin Wir müssen reden steht die Frage nach dem Ressourcenverbrauch ganz oben auf der Agenda der Kommunikation – das PDF-Magazin steht kostenfrei zum Download zur Verfügung und liest sich gut an Bildschirmen und auf Tablets. Joachim Willes Beitrag Den Rucksack erkennen lässt sich in einer Online-Version auch kommentieren.
Quellen: Wuppertal Institut, future e.V., Naturfreundejugend