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  • Onyx-E-Mobil für hoffentlich unter 9000 Euro.

Günstiges E-Mobil für Zwei mit Pedalreserve

Das Schweizer E-Mobil Twike ist einmalig, aber zu teuer für Normalsterbliche. Ein Osnabrücker Unternehmen entwickelt jetzt ein leichtes Hybrid-Mobil mit Batterie und Pedalantrieb, das wesentlich günstiger sein soll.

Weniger als 9000 Euro soll das Modell später kosten, Kurzstrecken bis 50 Kilometer bewältigen und dabei bis zu 45 Kilometer pro Stunde schnell sein. Weil das aus Kohlefaserwerkstoffen hergestellte E-Mobil nur 100 Kilogramm wiegen wird, kann man es auch noch per Pedale antreiben - wie beim legendären aber sündhaft teuren Twike, der erst ab 22000 Euro erhältlich ist.

Bis es soweit ist, vergeht aber noch eine kleine Entwicklungsweile. Diese unterstützt die ortsansässige Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit knapp 55.000 Euro. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Stiftung meint, dass das Modell mit dem schadstofffreien Antriebmix "vor allem im städtischen Pendelverkehr für Umweltentlastung sorgen kann".

E-Mobil-Entwickler Onyx composites hat schon diverse Radmodelle gebaut, wie der nicht sehr aktuellen Website zu entnehmen ist. Den Preis von unter 9.000 Euro will Nicolas Meyer, Gründer und Leiter von Onyx, durch den Einsatz von Standardteilen aus der Elektrofahrrad-Industrie erreichen. Dazu arbeiten die Osnabrücker mit den britischen Designern von Mobitecture zusammen.


Gerade wenn Lasten transportiert werden müssen oder das Wetter  schlecht ist, kann ein wetterfestes E-Fahrrad mit Komfort den Pkw ersetzen, stellen sich DBU und Onyx vor - und wir uns auch. Doch die bisherigen Modelle wie Twike und CityEl war kein großer Erfolg beschieden. Nur wenige Tausend Kunden schlugen angesichts der hohen Kaufpreise zu. Beim Onyx-Mobil soll jedoch der Preis von 9000 Euro die absolute Obergrenze sein - wegen der Standardkomponenten der inzwischen erfolgreichen Elektrofahrrad-Industrie.

Diese verkauft allein in Deutschland jährlich 30 bis 50 Prozent mehr Pedelecs als im Vorjahr. 2012 waren hier über 600.000 Pedelecs unterwegs. Im Jahr davor noch die Hälfte. Pedelecs sind die Elektrofahrräder, bei denen der Elektromotor nur bei Pedalantrieb wirksam wird. Für sie wird keine eigene Zulassung benötigt, deswegen verkaufen sie sich in Deutschland am besten.

Elektrofahrräder, die auch ohne Pedalantrieb funktionieren, sind jedoch weltweit verbreiteter. Allein in China kommen jährlich 20 Millionen hinzu, 120 Millionen sind schon unterwegs. Also ein Riesenmarkt auch für ein kleines Modell aus Deutschland. Würden sich unsere Automobilkonzerne anstrengen oder wären wirklich an nachhaltigen Mobilitätsmodellen interessiert, käme sicher schnell ein erfolgreiches E-Mobil auf den Markt - doch leider wären die Gewinne damit geringer als mit fossil getriebenen Fahrzeugen und so bleibt alles beim Alten.

Auch weil hierzulande ein Großteil der Pkw-Fahrten in den Städten unter sechs Kilometern ist, die täglich gefahrene Strecke fast immer unter 50 Kilometern bleibt, könnte ein günstiges E-Mobil, vorausgesetzt die Batteriekosten sind nicht zu hoch und es wird ökologisch erzeugter Strom getankt, für erhebliche Schadstoffeinsparungen sorgen. Immerhin hat der Straßenverkehr mit 19 Prozent den zweitgrößten Anteil an den gesamten Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland und hinter der Energiewirtschaft (45,7 Prozent) und vor den Privathaushalten (13,3 Prozent).

Die Optik des neuen Ultraleichtmobils beschreibt Meyer so: "Das Fahrzeug ähnelt einem Liegerad mit Karosserie, einem tiefen Einstieg, zwei kleineren Vorderrädern, zwei großen Hinterrädern und einer abnehmbaren Scheibe, die nicht nur die Sicht auf die Straße freigibt, sondern sich über die Köpfe der Insassen wölbt." Im Innenraum können zwei Personen nebeneinander Platz nehmen.

Gelenkt und gebremst wird über einen Steuerhebel zwischen den Sitzen, wie beim Twike. Das funktioniert wie mit einem Steuerknüppel im Flugzeug bzw. Joystick am PC ganz hervorragend. Ganz nach Belieben kann bei dem Gefährt zwischen Pedalkraft und Elektromotor variiert werden, siehe Twike. Das CityEl ist zwar auch Vorbild, kann aber nur eine Person befördern, dafür wie der Twike auch mit höherer Reichweite. Nach den Onyx-Projektskizzen zu schließen scheint es zwei Modelle zu geben, eines mit zwei und eines mit einem Hinterrad.


Die tragende Struktur aus Natur- Glas- oder Kohlenstofffaserkunststoff ermöglicht dem Fahrer auch bei Regen und Kälte eine sichere und komfortable Fahrt, erklärt Meyer. Er will für die Karosserie auch nachwachsende Rohstoffe wie zum Beispiel Hanf einsetzen. 2011 präsentierte Onyx in Münster das erste Hanfbike. Vorgänger des neuen Modells ist ebenfalls der erfolgreiche Windexplorer.

Auch für Kleinst- und Kleinunternehmen mit überwiegend ortsnahen Kunden könnte das neue E-Mobil der Renner sein: Mit Platz für zwei Personen und der Möglichkeit, geringe Lasten bis 50 Kilogramm zu transportieren, wird das E-Mobil auch für Pflege- und Paketdienste interessant.

Und weil die Fahrer nicht vom Akku abhängig sind, sondern auf ihre eigene Pedalkraft ausweichen können, gibt es auch mit der Reichweite kein Problem. Könnte also gut sein, dass das Onyx-Mobil aufgrund des Preises und der Unabhängigkeit tatsächlich das erste Hybridfahrzeug mit Zukunft wird.

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