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  • Hochwasser in der Passauer Altstadt 2013
    Hochwasser in der Passauer Altstadt, Juni 2013. Bild: Stefan Penninger

Klimawandel wird große Hochwasserschäden produzieren

Der Klimawandel wird nicht nur Atolle und Küstenstädte im globalen Süden überfluten lassen, sondern auch hierzulande die Wasserspiegel steigen lassen – und nicht nur an den Küsten. Ohne Anpassung werden sich die Schadenskosten vervielfachen und höher sein, als bisher gedacht, zeigt eine neue Studie.

Schäden durch Hochwasser nehmen in Deutschland mit dem Klimawandel voraussichtlich zu, berichtet eine neue Studie. In der Vergangenheit haben Überschwemmungen an der Elbe und ähnliche Extremereignisse bereits gezeigt, welche verheerenden Schäden entstehen können, wenn in Verbindung mit bestimmten Wetterlagen heftiger und lang anhaltender Regen nicht mehr vom Boden aufgenommen werden kann und die Pegel der Flüsse ansteigen. Ohne entsprechende Anpassungsmaßnahmen könnten sich in Deutschland die jährlichen Schadenskosten von derzeit etwa 500 Millionen Euro künftig vervielfachen, zeigt die umfassende Analyse der Fachleute im Journal Natural Hazards and Earth System Sciences.

„Hochwasser wie das Juni-Hochwasser 2013 sind zwar seltene Ereignisse, sie haben jedoch große Folgen für Mensch und Umwelt und verursachen immense finanzielle Schäden“, erklärt Fred Hattermann vom Potsdam- Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Eine Abschätzung dieser Schäden ist deshalb nicht nur wichtig für Kommunen vor Ort, sondern etwa für Versicherer. Aufbauend auf einer früheren Studie im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherer (GDV) haben die Wissenschaftler nun erneut einen Blick auf das Ausmaß möglicher Flutschäden geworfen und ihre ursprünglichen Ergebnisse mithilfe noch breiter aufgestellter Computersimulationen bestätigt. Doch nicht nur das: „Unsere jetzt noch viel aufwendigere Analyse illustriert nicht nur erneut, dass wir künftig wohl mit einer Zunahme der Schäden durch Hochwasser rechnen müssen – die Schadenskosten könnten sogar noch deutlich höher liegen als ursprünglich gedacht“, so Hattermann.

Rhein, Donau, Elbe, Weser und Ems: 5473 Flussabschnitte

Die Wissenschaftler untersuchten für die fünf größten Flüsse Deutschlands in 35 verschiedenen Projektionen, wie sich der Klimawandel bis zum Ende des Jahrhunderts auswirken könnte, und nahmen dabei insgesamt 5473 Flussabschnitte von Rhein, Donau, Elbe, Weser und Ems unter die Lupe. Aus diesen Veränderungen errechneten sie dann sozusagen Flutrisiko und Schadenspotenzial. „Bemerkenswert ist, dass trotz der großen Unsicherheit, die mit jeder Szenarienanalyse verbunden ist, alle neueren Szenarien einen Anstieg der Schäden projizieren. Um so wichtiger ist es, sich konsequent an das sich ändernde Klima anzupassen. Und gerade bei Hochwasser gibt es dazu viele Möglichkeiten“, so der Ko-Autor Olaf Burghoff, Leiter Sachstatistik und Naturgefahrenmodellierung beim GDV.

Die Bestätigung der Ergebnisse zeigte aber auch, dass die ersten Abschätzungen noch zu konservativ waren, so die Wissenschaftler. Berücksichtigt für das Schadenspotenzial wurden auch in dieser Studie jedoch nur Eigenheime und kleine Betriebe, nicht aber Großbetriebe oder etwa Kraftwerke, die fast immer in Flussnähe angesiedelt sind. In der Realität liegen die Schadenskosten deshalb meist noch höher.

Mehr zum Thema Wasser und Pegelanstieg im factory-Magazin Baden gehen, das kostenlos als PDF-Magazin zum Download steht oder auszugsweise mit einigen Beiträgen online im Themenbereich zu lesen ist.

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