Change

Das Medium des Wandels

Das Medium des Wandels

Wer sich mit den langfristigen Herausforderungen unserer Welt beschäftigt, steht staunend vor dem Phänomen Corona und sieht, wie eine Gesellschaft im Zeichen der Krise alle politischen und administrativen, zivilen und medizinischen, aber auch die Kräfte der Menschen mobilisieren kann und in kürzester Zeit ein soziales Immunsystem gegen die Pandemie aktiviert. Ist die Corona-Krise und ihr Handling also ein Präzedenzfall für die zukunftsfähige Umgestaltung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise? Ein kulturgeschichtlicher Rückblick soll das Transformationspotenzial von Krisen in den Blick nehmen und vorläufige Hinweise für kommende Krisen herausdestillieren. Von Bernd Draser weiterlesen
Von der Chance zum Change

Von der Chance zum Change

Eine Krise definiert sich weder durch ein bestimmtes Schadensmaß, noch über ihre Plötzlichkeit oder Bedrohlichkeit. Krisen können wenige Minuten oder viele Jahre andauern, sich wie die Klima- und Biodiversitätskrisen sogar über Jahrzehnte vorankündigen. Was eine Krise ausmacht, ist die Unterbrechung, der Verlust von Normalität und Sicherheit. Weil dieser Bruch den Grund der Krise in sich trägt, ist er zynischerweise immer auch „Change“, dessen Ausgestaltung wir bestimmen können. Von Andres Friedrichsmeier weiterlesen
Instrumente für den Change in Unternehmen

Instrumente für den Change in Unternehmen

Ressourceneffizienz ist der beste Klimaschutz: Je weniger Rohstoffe für Energie- und Materialproduktion benötigt werden, desto weniger belasten diese Klima, Umwelt und Gesundheit. Dieses Motto gilt auch für das Changemanagement in Unternehmen. Wer Produktion, Produkte und Dienstleistungen ressourceneffizienter und damit klimafreundlicher machen will, kann inzwischen aus einer ganzen Reihe von Werkzeugen wählen, wie sie z. B. die Effizienz-Agentur NRW anbietet. Von Ralf Bindel weiterlesen
Diese Krise ist die beste letzte Chance

Diese Krise ist die beste letzte Chance

Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft in allen Teilen der Welt einbrechen lassen und großen Schaden angerichtet. In den meisten Staaten. so auch in Deutschland, wurden und werden Konjunkturprogramme aufgelegt, um die Wirtschaft zu stimulieren. Wie schon in vorherigen Wirtschaftskrisen sind die staatlichen Hilfen mit ökologischen Bedingungen verknüpft. Für einen dringend nötigen Wandel müssten sie jedoch stärker sein. Dabei könnten nationale, europäische und internationale Politik die Krise nutzen, um wirkliche Transformation zu erreichen. Ein Standpunkt von Manfred Fischedick weiterlesen
Fünf Jahrzehnte Klima-Uhr als politischer Game Changer

Fünf Jahrzehnte Klima-Uhr als politischer Game Changer

Die von Naomi Klein in „This Changes Everything“ genannte Klima-Uhr tickt unerbittlich weiter – das verbleibende CO2-Emissionsbudget, um die Erderwärmung in den Grenzen von 1,5 bis 2 Grad zu halten, wird in den nächsten Jahren verbraucht sein. So genannte Kippelemente scheinen die Veränderungen sogar noch zu beschleunigen. Weil die jetzt zu treffenden Entscheidungen große Wirkung haben, lohnt sich ein Blick auf das Klima als Plattentektonik der sozialen Frage. Von Andres Friedrichsmeier weiterlesen
Die Wende im Kopf

Die Wende im Kopf

Die Informationen und damit das Wissen um die Notwendigkeit zur Veränderung angesichts der sich beschleunigenden Krisen sind bei den meisten Menschen angekommen. Psychologisch bleiben diese Maßnahmen jedoch an der Oberfläche: Sie wirken selten dauerhaft und verändern individuelle Lebensstile und Ansprüche nicht wirklich substanziell hin zu einem ressourcenschonenden „guten Leben“. Um eine echte Transformation zu erreichen, müssen die Menschen erst lernen, vor allem ihre „psychischen Ressourcen“ zu stärken. Von Marcel Hunecke weiterlesen

System Change statt Climate Change

Der Change ist spürbar, überall. Wandel und Transformation finden statt, ob gewollt oder nicht. Nicht erst Corona hat das Leben und seine Bedingungen verändert: Eisschmelze, Waldbrände, Artensterben, tauende Permafrostböden, Trockenheit – all das ist inzwischen nahezu jedem Menschen weltweit in unterschiedlicher Form verstärkt präsent. Die ökologischen Bedingungen verschärfen sich – zusehends. Hinzu kommen die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen: wachsende Ungleichheit, Konflikte um Wasser, Boden, Macht, Gerechtigkeit und politische Teilhabe, wachsende Migrationsströme.

Die Versprechungen von Wohlstand und Sicherheit einer weltweit dominierenden Wirtschaftsordnung lassen sich unter diesen Umständen nicht mehr für alle erfüllen – die lange erzählten Grenzen des Wachstums sind jetzt für alle sichtbar geworden. Der Klimawandel formt die Welt und ihr Handeln: Aufhalten lässt er sich nicht mehr, aber begrenzen ließe er sich schon. Folgen, die weit schwerer sind, als die, die wir jetzt sehen und erleben, ließen sich vermeiden.

Die Covid-Pandemie hat diese Empfindlichkeit des Lebens global deutlich gemacht – auch die der Wirtschaft. Gerungen wird jetzt um den Wiederaufbau. Geschieht der so, dass die alten, krisenanfälligen Strukturen erneut gestützt werden, wird es nichts mit einer Wende bei Emissionen, Arten- und Ressourcenschutz. Jetzt böte sich also die Chance, einen echten Change zu unternehmen – und das in vielen Bereichen, für soziale und ökonomische Innovationen. Sich nicht die Bedingungen durch ein Weiter-so diktieren zu lassen, sondern aktiv gegenzusteuern und zu gestalten.

Das Bewusstsein dafür scheint gewachsen zu sein. Die Erfahrung der Pandemie ist global. Die Ahnung, dass die Klimakrise gewaltiger sein wird als die Coronakrise, dass sie weitere Krisen wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Art bedingen wird, ist weltweit angekommen – selbst wenn es bizarre Kräfte gibt, die einen Wandel nicht wollen.

Weil es gerade jetzt wichtig ist, die richtigen Weichen für den Wandel zu stellen, haben wir dieses factory-Magazin „Change“ genannt. Sicher: Wir haben uns auch bisher schon mit Change beschäftigt, der Wandel zum nachhaltigen Wirtschaften ist unserer Vision eingeschrieben. Doch in dieser „Change“-factory nehmen wir den speziellen Zeitpunkt und die konkrete unmittelbare Gestaltung des Wandels unter die Lupe.

Mit Beiträgen wie zur Krisenwahrnehmung der Welt oder zum Bedarf einer neuen Normalität, zu Change-Instrumenten für Unternehmen sowie zur zukunftstauglichen Gestaltung von Konjunkturprogrammen. Mit Gedanken zum „Sozialen“ der ökologischen Krise oder zur Stärkung der persönlichen Change-Fähigkeiten, oder mit Gesprächen zum suffizienten Lebens- und Wirtschaftswandel.

Unsere Hoffnung ist, dass dieses Change-Magazin vielleicht tatsächlich einen gewissen Wendepunkt markiert. Wir wünschen viel Freude daran!

Ralf Bindel und das Team der factory

Sämtliche Beiträge zum Thema Wandel und Transformation lesen Sie im gleichnamigen factory-Magazin Change. Es lässt sich kostenlos laden und ist im DIN A 5-Querformat angenehm lesbar auf Bildschirmen und Tablet-Computern. Zudem ist es sorgfältig illustriert, die Texte sind verbunden mit Zahlen und Zitaten. Online im Themenbereich sind ebenfalls einige Beiträge verfügbar – dort lassen sie sich auch kommentieren und bewerten.

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