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  • Screenshot der Vereinigung Entrepreneurs for Future
    Screenshot der Website von Entrepreneurs for Future.

Nachhaltige Unternehmen gehen auf die Straße

Die Klimauhr tickt. Zum globalen Klimastreik haben auch einige Verbände ihre Mitgliedsunternehmen aufgerufen, sich an den Protesten zu beteiligen. Sie sehen, dass trotz ihres eigenen nachhaltigen Wirtschaftens es mehr politische Rahmensetzungen für weniger Ressourcenverbrauch und mehr Suffizienz geben muss.

#PeopleNotProfit heißt auch im Herbst 2022 wieder das Motto des zweiten globalen Klimastreiks dieses Jahres, dem zehnten seit 2019. Schon in der Vergangenheit konnte man einige sich zum nachhaltigen Wirtschaften bekennende Unternehmen mit einem Teil ihrer Belegschaften bei den Protesten auch werbewirksam mitlaufen sehen. Allerdings hatten die Teilnehmerzahlen mit der Corona-Pandemie deutlich abgenommen.

Nun hoffen die Klimastreikenden wieder auf mehr Zulauf, vor allem, weil die derzeiten Emissionsentwicklungen auf ein deutliches Überschreiten der Pariser Klimaziele von 1,5 bzw. 2 Grad Celsius hindeuten. Während sich so die Folgen noch in einigermaßen bestimmbaren Grenzen halten könnten, könnte die Welt auf dem jetzigen Weg zu drei Grad mehr schon im nächsten Jahrzehnt Kipppunkte überschreiten, deren Auswirkungen sich nicht bestimmen lassen.

Auch angesichts von Ukraine- und Preiskrise, die Bevölkerungen, Politik und Wirtschaft umtreibe, müsse die Klimakrise als globale Krise weiterhin höchste Priorität haben – vor allem mit den damit verbundenen gesellschaftlichen Folgen. Nur eine klimagerechte Poltik könne auch die Gesellschaften gerechter machen – und umgekehrt. Geld sei genug da, heißt es auch von Wirtschaftsexpert*innen, an Technologien mangele es nicht, die Akzeptanz der Bevölkerung gelänge durch Beteiligung und z. B. Bürgerräte.

Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen profitieren bisher von der Ausrichtung – bis auf den Bio-Einzelhandel, dessen Kund*innen Bio momentan eher wieder beim Discounter kaufen. Dennoch haben zum Beispiel Bio-Produzenten geringere Kosten für gas-intensive Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel – nämlich keine. Sie sparen Ressourcne, schonen damit das Klima und beteiligen sich somit verantwortlich für eine lediglich 1,5 bis zwei Grad wärmere Zukunft.

Und so unterstützen auch in diesem Jahr der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) und die Initiative Entrepreneurs for Future den Aufruf von Fridays For Future (FFF). Sie ihre fordern ihre zusammen 5500 zählenden Mitgliedsunternehmen dazu auf, sich an den heutigen Demonstrationen zu beteiligen.

„Die Klimakrise macht keine Pause – sie wartet nicht, bis sich aktuelle Verwerfungen in der Wirtschaft beruhigt haben", so Dr. Katharina Reuter, BNW-Geschäftsführerin und Mit-Initiatorin der Entrepreneurs For Future. Daher sei es gerade in diesem Jahr entscheidend, den Druck auf die Bundesregierung nicht abreißen zu lassen.

Die Unternehmen wollen mit ihrer Teilnahme am Klimastreik der Politik klarmachen, dass ambitionierter Klimaschutz die einzige Antwort auf die Krisen unserer Zeit ist, so Reuter. „Wir sehen jetzt in Deutschland das dramatische Ausmaß des Verschleppens und Verzögerns der Energiewende in den letzten 16 Jahren. Unabhängigkeit von fossiler Energie – das wissen wir heute, ist kein Traum von Ökospinnern, sondern knallharte Sicherheits- und Wirtschaftspolitik. Dafür gehen wir auf die Straße!“, so Katharina Reuter weiter.

Die Forderungen des BNW und der Entrepreneurs For Future sind am 1,5 Grad Klimaziel ausgerichtet. Für einen geminderten Energie- und Ressourcenverbrauch brauche es vor allem mehr Effizienz und Suffizienz in der Wirtschaft, fordert der BNW. Die Bundesregierung müsse noch deutlicher mit einer Förder-Offensive in diesen Bereichen aktiv werden.

Die geplante Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie biete laut BNW ebenfalls Chancen, die Weichen für einen klimafreundlichen Umbau der Produktionsprozesse zu stellen – hin zur Dekarbonisierung der Wirtschaft. Immerhin wünschen sich auch konventionelle Unternehmen mehr Regulierung, um ihre Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen zu sichern.

Was dazu wo zu tun ist, mit welchen Regulierungen und Anreizsystemen eine Klimawirtschaftspoltik gelingen kann, lesen Sie im factory-Magazin Klimaneutral – oder im factory-Magazin Industrie. Oder demnächst im neuen factory-Magazin Ressourcen. Den Termin erfahren Sie über den Newsletter.

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