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Ressourceneffizienz in Wertschöpfungsketten: Da geht viel mehr

Die Wertschöpfungskette von Rohstoffen, Produkten und Waren durch Hersteller, Händler und Kunden ist heute komplex, vielmehr ist sie Netz als lineare Kette. Innerhalb dieses Netzes eine Kommunikation für Ressourceneffizienz aufzubauen und zu digitalisieren, kann enorme Einsparungen bei Material und Energie bringen, wie die Beispiele einer VDI-Studie zeigen.

Es ist nur eines von vielen: 44.000 Euro spart die Laupheimer Kokosweberei GmbH & Co. KG jährlich, weil Vertrieb Einkauf, Geschäftsführung, Qualitätsmanagement und Produktion intensiv miteinander redeten. Das Unternehmen stellt Fußmatten für die Automobilbranche sowie für Eingangsbereiche her. Pro Jahr entstanden bisher Materialverluste rund 220.000 Euro. Ein bereichsübergreifendes Team aus allen Abteilungen hinterfragte den Produktionsprozess kritisch. Das Ergebnis: die Materialverluste im Bereich der Stanzer und Cutter konnte als Hauptursachequelle identifiziert werden. In kontinuierlichen Projekttreffen erarbeiteten die Mitarbeiter*innen Gegenmaßnahmen und setzten sie um. Allein die Materialverluste im Fertigungsprozess sanken so um rund 44.000 Euro. Zusätzlich verbesserte die intensive Abstimmung zwischen den Abteilungen die Planung von Sonderbestellungen und verringerte die Menge an Ladenhütern. Arbeits- und Maschinenzeiten wurden durch Ausschussvermeidung effizienter genutzt, die gesamte Wertschöpfung erhöht. Alle Beteiligten zufrieden, da weniger Zeit-, Kosten- und Ressourceneinsatz und mithin mehr Umwelt- und Klimaschutz.

Das Beispiel der Laupheimer Kokosweberei zeigt, wie eine Ressourcenkooperation zwischen Mitarbeiter- und Projektteams des eigenen Unternehmens funktionieren kann. Das Ganze gelingt in allen Bereichen der so genannten Wertschöpfungskette: im Produktlebenszyklus (von der Wiege bis zu Bahre – cradle-to-grave), über eine oder mehrere Lieferketten (Supply Chain, cradle-to-gate), innerhalb nur eines Unternehmens (siehe Laupheimer) oder in nur einem oder mehreren Produktionsprozessen mit dazughöriger Infrastruktur (gate-to-gate). So lassen sich durch bessere Abstimmung und Kommunikation mit Lieferanten und Kunden wesentliche Ressourcen- und Kosteneinsparungen erreichen. Durch bessere Integration von Kundenwünschen schätzt ein Unternehmen seine Einsparungen auf rund 20 Prozent in den Bereichen Entwicklung, Einkauf und Produktion.

Wie das gelingt, zeigt die neue, kostenlose Kurzanalyse Ressourceneffizienz in der Wertschöpfungskette des VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE). Vor allem kleinen und mittlere Unternehmen (KMU) erfahren hier, wie sie übergreifende Ressourceneffizienzpotenziale in der Wertschöpfungskette erkennen und gezielt Einsparmaßnahmen umsetzen können.

Insbesondere mit Hilfe der Digitalisierung können Unternehmen viel erreichen. So ergaben sich in einem Unternehmen durch eine neue Prozessdatenerfassung und darauffolgende Optimierung Einsparungen von jährlich 400.000 Euro. Die VDI-Studie zeigt auch, dass die Wertschöpfungsstrukturen komplexer werden. KMU können und sollten diesen Strukturwandel und die Möglichkeiten der automatisierten Kommunikation nutzen, "um von weiteren, über Wertschöpfungsstufen hinweg erschließbaren Ressourceneffizienzpotenzialen zu profitieren", empfehlen die Autor*innen.

Mehr zur Kooperation und Kommunikation in der "Kette" im factory-Magazin Wir müssen reden oder online im Themenbereich.

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