"Eine gerechte und ökologische Zukunft für alle kann es nur geben, wenn wir unsere Wirtschaft umbauen. Wie genau das aussehen kann und wie wir diese Zukunft verwirklichen können, diskutieren und planen wir auf dem Kongress", erklärt Ronja Morgenthaler, vom Konzeptwerk Neue Ökonomie. Das Konzeptwerk in Leipzig ist Organisator und Veranstalter des Kongress, gemeinsam mit rund 100 Freiwilligen und 60 Partnerorganisationen. Schon 2014 hatte es den "Degrowth"-Kongress dort ausgerichtet. Die Veranstaltenden rechnen für den diesjährigen Zukunftskongress vom 25. bis 29. August 2020 online mit 1.500 Teilnehmenden an den digitalen Formaten.
Beim Kongress, der online und in Leipzig stattfindet, sollen konkrete Vorschläge für eine gerechte Zukunft entwickelt und diskutiert werden. Die Veranstaltung will Aktive aus sozialen Bewegungen, Wissenschaft, Politik, Medien, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und alternativ-ökonomischen Projekten vernetzen.
„Die Corona-Pandemie verschärft bestehende Ungerechtigkeiten und macht einmal mehr deutlich, dass die kapitalistische Wachstumsgesellschaft nicht zukunftsfähig ist", sagt Morgenthaler.
Das Programm versammelt eine große Bandbreite an Beiträgen aus sozialen Bewegungen sowie von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und aus der Wissenschaft. Die großen Abendpodien sind als öffentliche Livestreams für alle Interessierten zugänglich. Das Kulturprogramm „Art of Utopia“ findet teilweise vor Ort in Leipzig statt. Die Anmeldung zum Kongress öffnet am 22. Juli. Das Workshopprogramm ist auf 1500 Menschen ausgelegt, die Podien können weltweit gestreamt werden.
„Wir leben in einer ungerechten Gesellschaft, aber dieses System ist nicht alternativlos. Eine Zukunft für alle basiert auf einer stabilen, demokratischen und gerechten Wirtschaft, in der die natürlichen Lebensgrundlagen langfristig erhalten bleiben. Genau diese Stoßrichtung haben auch die zahlreichen Beiträge auf dem Kongress. Wir fragen uns: Wie wollen wir im Jahr 2048 leben? Und wie kommen wir dahin?“
Das Kongress-Programm beinhaltet Workshops und Beiträge aus 14 verschiedenen Themensträngen. Die Stränge entsprechen Gesellschaftsbereichen, die für eine sozial-ökologische Transformation zentral sind, wie Arbeit, Klima, Landwirtschaft, Gesellschaftsorganisation, Finanzsystem und Wohnen. Zu jedem der Bereiche findet ein Podium statt, auf dem Vorschläge für die Zukunft dieses Bereiches diskutiert werden. Die drei zentralen Abendpodien finden zu den Themen: „Ökonomie der Zukunft“, „Gesellschaft der Vielen“ und „Wie kommen wir zur Utopie?“ statt.
Insgesamt beteiligen sich rund 250 Referierende am Programm. Es gibt Workshops unter anderen zu: Arbeitszeitverkürzung, Mobilitätswende, Solidarische Ökonomien, zum Lieferkettengesetz und einem Gesundheitssystem der Zukunft. Außerdem werden Fähigkeiten für die Zukunft erprobt, wie Organisierung im Netz, Konsensmoderation oder Medienaktivismus. Referierende auf dem Kongress sind unter anderen die Autorin und Künstlerin Bini Adamczak, die Kommunikationswissenschaftlerin Natasha A. Kelly, Uwe Meinhardt von der IG Metall, Alassane Dicko von afrique europe interact, Dagmar Paternoga von attac Deutschland, Nilüfer Koç, die Ko-Vorsitzende des Kurdischen Nationalkongresses und Lann Hornscheidt, Profex für Gender Studies.
Das Kulturprogramm „Art for Utopia“ beinhaltet rein digitale Formate und Veranstaltungen, die live in Leipzig stattfinden und teilweise auch digital als Livestreams zur Verfügung stehen. Die Teilnehmenden erwarten Workshops, Exkursionen, Filmabende, Konzerte, Theater, Performances und Installationen. Auf dem Podium „Art for Utopia“ wird die Rolle von Kunst und Kulturschaffenden in gesellschaftlichen Transformationsprozessen und bei der Entwicklung von Utopien näher beleuchtet.
Für die Teilnahme am Workshop-Programm bedarf es einer Anmeldung. Diese öffnet am 22. Juli 2020. Die Livestreams der Abendpodien, sowie einzelne Veranstaltungen aus dem Kunst- und Kulturprogramm sind für alle Interessierten frei zugänglich. Weitere Informationen zum Kongress und das Programm unter www.zukunftfueralle.jetzt
Warum Utopien so wichtig sind und wo sie sich schon im Konkreten in der Gegenwart zeigen, beschreibt auch das factory-Magazin "Utopien", das kostenlos zum Download bereit steht. Einige Beiträge daraus lassen sich auch im Themenbereich online lesen und kommentieren.