Wirklich Selbermachen? Über Unfreiheit und Kreativität lautet der Titel des factory-Beitrags des Philosophen und Wirtschaftswissenschaftlers Birger Priddat. Er leitet den Lehrstuhl für Politische Ökonomie der privaten Universität Witten/Herdecke und beschäftigt sich mit Kultur, Kunst und Ökonomie. Das umfangreiche Spektrum schlägt sich auch in seinem factory-Beitrag über die Ökonomie des Selbermachens nieder.
Vom simplify your life über die life-style-compensation-attitude und den smart supplies bis zu den high-tech-virtual-services reicht die Palette der Begrifflichkeiten, mit denen Priddat nur so um sich wirft. Dabei geht es ihm um eine Einordnung dessen, was längst in unserem Alltag stattfindet: Um die Tiefenstruktur des Selbermachens, an die wir uns so gewöhnt haben, dass wir sie kaum noch wahrnehmen. Statt teurer Maschinen fürs Wäscheselberwaschen in jedem Haushalt plädiert Priddat beispielsweise für einen Service, der uns die alte Wäsche abholt und frisch zubereitet wieder zuliefert.
Überhaupt machten wir viel zu viel selbst, sagt Priddat. Dabei meint er aber etwas anderes als das klassische Selbermachen. Aktuell und omnipräsent sei das Selbermachen als Sich-Selber-Produzieren im Mensch/Mensch-Verhältnis. Was das für die Gesellschaft und ihren Identitätspool bedeutet, ist noch offen.
Den ganzen Beitrag finden Sie schön illustriert im factory-Magazin Selbermachen für den Genuss auf dem Tablet oder online und sparsam gestaltet auf der Website der factory.