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Endfassung des fünften IPCC-Berichts, erster Teil

1500 Seiten hat der im September in der Rohfassung erschienene erste Teil des fünften Berichts zu den wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels, den der Weltklimarat gestern in Genf vorgestellte.

"The Physical Science Basis", so der Titel des Berichts, hat die physikalischen Grundlagen des Klimawandels untersucht. Über 9200 Veröffentlichungen und rund zwei Millionen Gigabyte Daten hatten die 259 Autoren aus 39 Ländern der Arbeitsgruppe I des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in den letzten dreieinhalb Jahren unter die Lupe genommen, 1200 Diagramme produziert und knapp 55000 Kommentare zu ihrer Arbeit beantwortet.

Zusammengefasst kommen sie zu folgenden Beobachtungen: Jedes der letzten drei Jahrzehnte war wesentlich wärmer als alle vorherigen seit 1850. In der nördlichen Hemisphäre war die Zeit zwischen 1983 und 2012 die wahrscheinlich wärmste 30-Jahres-Periode der letzten 1400 Jahre. Die Erwärmung des Erdklimasystems ist eindeutig. In den letzten Jahren kam es zu einer massiven Eissschmelze und es ist so gut wie sicher, dass sich der obere Ozean bis zu einer Tiefe von 700 Metern erwärmt hat. Die ozeanische Erwärmung ist der am schnellsten wachsende Energiespeicher und mit 90 Prozent der aufgenommenen Wärmeenergie auch der größte.

"Die beobachtete Erwärmung der Erde zwischen 1951 und 2010 beträgt circa 0,6 bis 0,7 Grad Celsius", erklärte laut klimaretter.info Thomas Stocker, zweiter Vorsitzender der Arbeitsgruppe I, bei der Präsentation des Berichts. Und: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass der menschliche Einfluss der dominante Grund für die Erwärmung ist, die seit der Mitte des 20. Jahrhunderts stattfindet."

Die Wissenschaftler kommen zu folgenden Prognosen: In allen gerechneten Szenarien liegt die wahrscheinliche durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde am Ende des 21. Jahrhunderts mehr als 1,5°C über der Durchschnittstemperatur zwischen 1850 bis 1900. Der Verteilung der Niederschläge wird global zwischen den feuchten und trockenen Regionen sehr unterschiedlich sein und die entsprechenden Niederschlags- und Trockenperioden verstärken bzw. verlängern.

Der Anstieg des globalen Meeresspiegels wird zwischen 26 und 55 Zentimeter bzw. 52 bis 98 Zentimeter betragen, je nach Szenario. Um die Erwärmung nicht über das Zwei-Grad-Ziel bis 2050 kommen zu lassen, müssen die CO2-Emissionen um 790 Milliarden Tonnen sinken - relativ zum Level 1861 bis 1890.

Weil gegenüber diesem Niveau bis 2011 schon 515 Milliarden CO2-Emissionen in die Atmosphäre gelangt sind, dürfen bis dahin nur 275 Millionen Tonnen emittiert werden, bei 9,7 Milliarden Tonnen pro Jahr im Jahr 2012 würde das Niveau in weniger als zwanzig Jahren überschritten werden. Je nach Szenario wird das Niveau der CO2-Konzentration in der Atmosphäre bis 2100 auf 475 ppm oder 1313 ppm ansteigen.

In jedem Fall wird die Speicher- und Abbaufähigkeit für CO2 damit weiter abnehmen und der Meeresspiegel weiter ansteigen. Selbst bei einem globalem Klimaschutzabkommen, das die vorgeschlagene CO2-Emissionsbegrenzung erreicht, werden die weiteren Erwärmungseffekt wie höhere Oberflächentemperatur und bis in große Tiefen wärmeres Meerwasser noch bis Ende des Jahrhunderts und darüber hinaus zu spüren sein.

Bilder: IPCC 2013

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