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In zehn Jahren machen Roboter die Hälfte der Bürojobs – mit einer Rendite von bis zu 1000 Prozent

Die Automatisierung verändert auch die Bürowelt rasant: In den nächsten fünf Jahren werden Roboter voraussichtlich 41 Prozent der Backoffice-Arbeiten von Menschen übernehmen, in den nächsten 10 Jahren sollen es sogar 53 Prozent sein, so eine Studie. Sie sind dabei nicht nur schneller und machen weniger Fehler, sie sind auch noch wesentlich günstiger.

Roboter in der Produktion sind das Bild der Arbeitswelt der Zukunft, das jede/r kennt. Dass von der Digitalisierung aber auch viele Dienstleistungsjobs in Verwaltung, Backoffice und Kanzleien betroffen sein werden, kommt in der Öffentlichkeit eher weniger an.

Wie sich robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) im Backoffice auf die Arbeit in den Büros auswirken, untersuchten die Unternehmensberatung A.T. Kearney und Arvato CRM Solutions, eine Tochter des Bertelsmann Konzerns, in einer Studie. Dank jüngster Fortschritte bei künstlicher Intelligenz und konventioneller Datenanalyse-Methoden können RPA einen Großteil der Backoffice-Prozesse effizienter als Menschen abwickeln. Wieviel effizienter, sollte die Studie ermitteln.

Mitarbeiter*innen der beiden Unternehmen befragten dazu mehr als 20 Technologie-Partner und Marktteilnehmer im Bereich Roboterisierung zu Trends und Entwicklungen. 

Ihre Prognosen: Innerhalb der nächsten fünf Jahren werden voraussichtlich 41 Prozent der Backoffice-Arbeiten von Robotern übernommen werden können. Innerhalb der nächsten 10 Jahren werden es sogar 53 Prozent sein. 

Die Befragten rechnen mit einer durchschnittlich jährlichen Wachstumsrate von mehr als 50 Prozent, so dass der globale Markt von 140 Millionen US Dollar im Jahr 2012 und von heute zwei Milliarden. Dollar auf fünf Milliarden US Dollar bis 2020 anschwellen wird. Dieses Wachstum gehe zurück auf eine breite Einführung bereits heute bestehender RPA-Lösungen und werde vor allem von neuen Anwendungen künstlicher Intelligenz vorangetrieben. Newcomer im Markt für RPA sollen schon heute Marktführer wie BluePrism oder Automation Anywhere herausfordern, indem sie künstliche Intelligenz und die maschinelle Verarbeitung natürlicher Sprachen in RPA-Lösungen einbinden. 

A.T. Kearney und Arvato versprechen anwendenden Unternehmen erheblichen Mehrwert durch die Automatisierung strukturierter Geschäftsprozessen. "Bis 2023 werden robotergesteuerte Prozessautomatisierungen in der Lage sein, mit Hilfe kognitiver Fähigkeiten Entscheidungen zu treffen. In zehn Jahren werden sie sowohl am Front-End wie auch am Back-End auf künstliche Intelligenz zurückgreifen". heißt es in der Ankündigung.

Die Vorteile von RPA gehen der Untersuchung zufolge weit über Effizienzsteigerung hinaus: Die Roboter sind nicht nur 20 Mal schneller als Menschen. Ihre Arbeit lässt sich bei Bedarf skalieren und ist extrem präzise mit einer um zehn Prozent geringeren Fehlerquote gegenüber händisch ausgeführten Arbeiten. RPA verspricht eine Rendite von 300 bis 1.000 Prozent.

Dass das Potenzial der Einsparung menschlicher Arbeit groß ist, beschreibt auch der Organisationssoziologe Andres Friedrichsmeier im factory-Magazin Digitalisierung. Fast die Hälfte aller Jobs ist betroffen. Wie das aber mit dem gegenwärtigen Arbeitsstress auch an den Schreibtischen zusammenpasst und warum sich auch die Wirtschaft um eine "soziale Lösung" der zunehmenden "Freisetzung" bemühen muss, erklärt er in seinem Beitrag in factory.

Bild: iStockphoto,com

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