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Wie Unternehmen mit KI nachhaltiger wirtschaften

Künstliche Intelligenz (KI) kann dabei helfen, in der Produktion und bei Produkten Ressourcen zu sparen, um so Umwelt und Klima zu schützen – wenn Unternehmen sie richtig einsetzen und ökologische und soziale Rebound-Entwicklungen erkennen. Schon jetzt nutzen Unternehmen die Möglichkeiten von KI, um effizienter zu produzieren. Dabei gibt es große Unterschiede bei den Anwendungen. Die Plattform Lernende System hat jetzt einen Wegweiser zu KI für das nachhaltige Wirtschaften vorgestellt.

Industrie und Gesellschaft sollen bis 2045 klimaneutral wirtschaften, um die Erderhitzung und ihre Folgen zu begrenzen. Vom Einsatz der Künstlichen Intelligenz verspricht man sich dabei viel für die Unterstützung von material- und energieschonenden Produktionsverfahren. Auch für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft und die Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle lassen sich KI-Anwendungen sinnvoll einsetzen, wie es das factory-Magazin Industrie beschreibt.

Die Praxiserfahrungen zeigen, dass der Einsatz von KI nicht alle Probleme technisch lösen kann, dass aber eine problemorientierte Herangehensweise zu ihrer Einführung die Vielfalt der möglichen Lösungen erhöht – und nicht unbedingt die technischen die besten oder ressourcenschonendsten sind.

Selbstverständlich kann ihr Einsatz auch betrieblichen und globalen Nachhaltigkeitszielen zuwiderlaufen, etwa aufgrund des hohen Ressourcenverbrauchs der Technologie. Der Rebound-Effekt kann zudem den Ressourcenverbrauch erhöhen, wenn Unternehmen Effizienzgewinne nicht in den Klimaschutz sondern das Produktionswachstum investieren – was für die meisten Unternehmen gilt, wie das Projekt MERU gezeigt hat.

Die Plattform Lernende Systeme des Bundesforschungsministeriums will deswegen Unternehmen Empfehlungen und zahlreiche Praxisbeispiele an die Hand geben, die zeigen, wie der nachhaltige Einsatz von KI im Unternehmen gelingt.

Die zahlreichen Praxisbeispiele des Leitfadens reichen von der Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft über die Rückführung von Plastikmüll in den Materialkreislauf bis zur Entlastung der Beschäftigten von monotonen Aufgaben.

Die Expert*innen raten in dem Wegweiser Mit KI den nachhaltigen Wandel gestalten, dass Unternehmen auch negative Effekte des KI-Einsatzes beachten müssten. Dazu zählten z. B. der hohe Energieverbrauch bei Training und Anwendung der Technologie oder die Reproduktion gesellschaftlicher Ungleichheiten.

Die Autor*innen empfehlen deshalb eine integrierte KI- und Nachhaltigkeitsstrategie in Unternehmen, die ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen des KI-Einsatzes berücksichtigt. In zahlreichen Unternehmen seien allerdings das Innovationsmanagement und das Nachhaltigkeitsmanagement in verschiedenen Organisationseinheiten angesiedelt und würden eine strategische Verknüpfung hemmen.

Im Kern gehe es deswegen darum, dass KI als Treiber mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen ermöglicht und gleichzeitig ihr Einsatz selbst nachhaltiger wird.

„Unternehmen müssen zu jedem Zeitpunkt die Verhältnismäßigkeit des KI-Einsatzes prüfen und sich fragen, ob wirklich eine ressourcenaufwändige KI-Anwendung nötig ist oder ein einfacher Algorithmus ausreicht. Zudem müssen die Beschäftigten frühzeitig in die KI-Transformation eingebunden und für die Zusammenarbeit mit KI qualifiziert werden“, so Corina Apachite, Leiterin der Abteilung Künstliche Intelligenz bei Continental Automotive und Leiterin der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen der Plattform Lernende Systeme.

Als notwendig für eine strategische Verknüpfung von Innovations- und Nachhaltigkeitsstrategie erachten die Expert*innen einen hohen Digitalisierungsgrad der Unternehmen sowie branchenübergreifende Standards und Plattformen für den Austausch von Daten zwischen Unternehmen, die für die Entwicklung von KI-Anwendungen nötig sind.

Weil gerade darin besonders mittelständische Unternehmen unzureichend aufgestellt seien, müsse die Wissenschaft den Transfer von KI-Technologien insbesondere in den Mittelstand verbessern. Die Politik solle Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Organisationen durch gezielte Förderprogramme und wirtschaftliche Anreize helfen, um ein wachsendes KI-Ökosystem mit ökologisch-nachhaltiger Ausrichtung zu etablieren.

Quelle: IDW-Online

Mehr zum Einsatz von Digitalisierung und KI für Ressourcen- und Klimaschutz in den factory-Magazinen Industrie und Digitalisierung – und den entsprechenden Online-Themenbereichen, dort auch mit aktuellen News. Zum Rebound-Effekt empfehlen wir das gleichnamige factory-Magazin und den Beitrag Mit Datenschutz und Suffizienz gegen Rebound im factory-Magazin Digitalisierung.

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