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Sharing für die Umwelt: Das Potenzial ist groß, das Angebot zu unbekannt

Laut einer bundesweiten Befragung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) wird das Sharing über Onlineplattformen weiter wachsen, das private Autoteilen hat dabei das größte Potenzial. Für zwei Drittel der Deutschen steht fest, dass Teilen Geldbeutel und Umwelt schont. Und fast jeder vierte Befragte bis 24 Jahren sieht privates Carsharing als adäquaten Ersatz für ein eigenes Auto – allerdings wissen nur sieben Prozent der Bevölkerung von den Möglichkeiten.

Sharing statt Shopping, das klappt besonders im Internet gut: Zahlreiche Internetplattformen (in Deutschland gibt es rund hundert) ermöglichen es inzwischen, Dinge von Privat zu Privat zu teilen, zu leihen oder zu verkaufen (Peer-to-Peer Sharing). Dabei kann es sich um Geräte jeder Art, Wohnungen, Autos oder alles erdenkliche mehr handeln. Eine bundesweite Befragung des IÖW zeigt, dass zwei Drittel der Deutschen diese Entwicklung positiv bewerten. Vor allem beim Auto finden die Befragten das Nutzen wichtiger als das Besitzen: In Zukunft könnte sich die Nachfrage nach privatem Carsharing verfünffachen. Auch bei Kleidung, Wohnungen oder Mitfahrgelegenheiten können sich viele Menschen vorstellen in Zukunft mehr privat zu teilen. Die Befragten rechnen damit, dass dies Geld spart und die Umwelt schont. Gleichzeitig wird deutlich, dass nur knapp sieben Prozent der Bevölkerung überhaupt mit dem Sharing-Konzept vertraut sind. Die Wissenschaftler haben 2000 Menschen zu ihrem Nutzungsverhalten von Sharing-Plattformen im Internet befragt. Die Befragung wurde im Projekt PeerSharing durchgeführt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung gefördert wird. Die Ergebnisse sind nun in der Broschüre Teilen digital – Verbreitung, Zielgruppen und Potenziale des Peer-to-Peer Sharing in Deutschlanderschienen. 

Wachstumspotenzial in allen Bereichen

„Aktuell nutzen zwar nur etwa zwei Prozent der Befragten die Möglichkeit, das Auto von anderen zu mieten oder ihr eigenes Auto zu vermieten“, so Studienautor und Projektkoordinator Dr. Gerd Scholl. „Aber zehn Prozent können es sich für die Zukunft vorstellen. Fast jeder vierte Befragte bis 24 Jahre sieht dies sogar als adäquaten Ersatz für ein eigenes Auto. Die Menschen nehmen dabei positiv wahr, dass privates Carsharing zur Nachhaltigkeit beiträgt und die Umwelt schont“, führt er weiter aus. Private Mitfahrgelegenheiten, die über das Internet vermittelt werden, gibt es noch häufiger: Fast jeder und jede Zehnte hat eine solche schon angeboten oder genutzt. Die Nachfrage könnte sich noch verdoppeln. Die eigene Wohnung oder ein Zimmer als Übernachtungsort zur Verfügung gestellt haben bisher etwa drei Prozent der Bevölkerung – etwa sechs Prozent können es sich zukünftig vorstellen. Dieses Angebot selbst genutzt haben bisher sechs Prozent der Bevölkerung. Dies könnte sich in Zukunft verdreifachen. Am weitesten verbreitet ist heute schon Kleidersharing: Etwa jede und jeder Fünfte verkauft oder kauft gebrauchte Kleidung über moderne Internetplattformen. Zukünftig kann es jede und jeder Vierte sein. 

Pioniere des Sharing: Unterschiedliche Zielgruppen identifiziert

Vor allem bewerten gut gebildete, junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren Peer-to-Peer Sharing positiv. Diese „Aktiven“ nutzen Sharing-Angebote aus allen Bereichen schon relativ häufig. Besitz ist für sie nebensächlich und das organisierte Teilen passt zu ihrem Selbstbild. Sie machen die wichtigste Zielgruppe aus. Ähnlich wichtig sind die „Pragmatischen“ – eine junge Gruppe, die oft über wenig Geld verfügt, aber schon viel über das Internet teilt. Die Forscher geben Plattformanbietern und Gründern im Bereich Online-Sharing mit ihrer Analyse einen Einblick in unterschiedliche „Sharing-Typen“ als zentrale Zielgruppen, um Onlineplattformenbetreiber beim Aufbau ihrer Geschäftsmodelle zu unterstützen.

Wie weit sich Sharing-Projekte schon zu konkreten Utopien geworden sind, lesen Sie im factory-Magazin Utopien zum kostenlosen Download oder online. Wie das Peer-to-Business-Sharing die Kreislaufwirtschaft fördert, erfahren Sie im factory-Magazin Circular Economy oder online.

Quelle: IDW-Online

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