Studenten der Westfälische Hochschule tüfteln derzeit am weltweit billigsten Elektroauto. Die fünf angehenden Wirtschaftsingenieure am Standort Recklinghausen haben einen Kleinwagen der indischen Marke Tata auf Elektroantrieb umgestellt. Ziel ist ein sparsames Stadtauto, das mit maximal 100 Stundenkilometern Spitzengeschwindigkeit auch auf die Autobahn darf. Die Batterieleistung sorgt für eine Reichweite von rund 80 Kilometern. Der Umbau ist noch nicht ganz abgeschlossen, aber schon jetzt zeigt sich, dass die Kosten für die Umrüstung unter 7.000 Euro bleiben. Bei einer Serienproduktion bliebe ein Anschaffungspreis von unter 5.000 Euro, so die Hochschule.
Spätestens zum Ende des Sommersemesters soll der Elektro-Tata fertig sein. Eine Zulassung für den deutschen Straßenverkehr hat der Wagen allerdings dann nicht.
Mehr Kleinste möglich
Der Tata Nano ist ein viersitziger Kleinstwagen des indischen Automobilhersteller Tata Motors. Seit Mitte 2012 wird der Wagen je nach Region in Indien ab etwa 150.000 iR (etwa 2160 Euro) angeboten. Der Verkaufserfolg bleibt jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Endmontage in Sanand weist eine Kapazität von monatlich 24.000 Einheiten auf, die Verkäufe werden Anfang 2013 mit weniger als 20 % der Kapazität beziffert. Als Grund gilt vor allem, dass ein Auto in dieser Preisklasse in der Indischen Mittelschicht zurzeit noch als "Armutsbeweis" angesehen wird.
So umstritten Elektroautos als alternatives Mobilitätskonzept sind, wäre die Umrüstung des vergleichsweise leichten und ressourcensparenden Tata ein richtiger Schritt. Seine Umweltbilanz dürfte noch weitaus günstiger ausfallen, als die der herkömmlichen Elektroautos für den Stadtverkehr. Wünschenswert wäre daher eine Zulassung auch für Europa.
(Quellen: Informationsdienst Ruhr, Wikioedia)