Klimaneutralität bis 2050 in der Europäischen Union, in Deutschland bis 2045. Ohne klimaneutrale Energieerzeugung und weitgehende Circular Economy mit stark reduziertem Rohstoffverbrauch sind diese Ziele nicht zu erreichen.
Die EU gibt die Richtung mit dem Circular Economy Action Plan vor, sie setzt mit einer reformierten Ökodesign-Richtlinie und Regeln zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) die Standards für Unternehmen.
Um zukünftig weitgehend klimaneutral zu produzieren oder entsprechende Dienstleistungen, ist die Beschäftigung mit den eigenen Emissionen und Ressourcenverbräuchen in Form einer CO2-Bilanzierung der Unternehmensaktivitäten ein entscheidender Schlüssel.
Damit lassen sich die größten Treiber für Ressourcenverbräuche und Kosten identifizieren. Inzwischen gibt es ganze Reihe von Bilanzierungswerkzeugen, mit denen sich relativ einfach eine Übersicht erfassen lässt – auch mit kostenlosen Online-Tools, wie dem ecocockpit der Effizienz-Agentur NRW.
Bilanzierung mit neuer Vergleichsmöglichkeit
Das hat den großen Vorteil, dass sich mit ihm auch die Emissionen in der vorgelagerten außerunternehmerischen Wertschöpfungskette erfassen lassen. Nun hat es einen weiteren: Um Nutzer*innen bei den erweiterten und konkretisierten Berichtspflichten im Umweltbereich (CSRD) zu unterstützen, wurde das Tool nun um eine neue Funktion erweitert, teilt die Effizienz-Agentur NRW mit.
Unter "4. Vergleich" kann nun eine selbstgewählte Basisbilanz mit bis zu vier weiteren eigenen Bilanzen verglichen werden. Der Vergleich wird für die Hauptbilanz sowie die Unterbilanzen (Standorte, Prozesse, Produkte) durchgeführt und - wie gewohnt - grafisch aufbereitet.
Auf diese Weise können Unternehmen auch fiktive Bilanzen für die Schlüsseljahre 2030 und 2045 erstellen und so Ihren eigenen Emissionspfad planen und nötige Maßnahmen zur Zielerfüllung ableiten.
"Das ecocockpit-Ergebnis wird nutzerfreundlich in einem Bericht zusammengefasst, der transparent Aufschluss über den betrachteten Bilanzraum gibt und aus dem die Hauptemissionsquellen sowohl qualitativ als auch quantitativ abzulesen sind. Zusätzlich zu der zahlenwertigen Darstellung der THG-Emissionen werden sie auch in Vergleich zu alltäglichen Größen gesetzt, um diese für den Anwender greifbarer zu machen", schreibt die Effizienz-Agentur NRW.
Wie man mit Hilfe von Treibhausgasbilanzen zum zirkulären Produkt oder einer entsprechenden Dienstleistung kommen kann, zeigt ein Beitrag im factory-Magazin Klimaneutral. Warum die notwendige Design-Änderung auch denjenigen Unternehmen und Organisationen nutzt, die noch nicht Berichterstattungspflichten wie CSRD unterliegen, lesen Sie im factory-Magazin Design.