Während die einen zuviel Arbeit haben, haben andere zu wenig, bei der Zeit für sich, Familie, Sorge und Engagement sieht es umgekehrt genauso aus. Die Diskussion um die Digitalisierung und der drohende Verlust von Arbeitsplätzen durch die notwendige Transformation zu einem verbrauchsreduzierten “Weniger” statt “Weiter-so” macht das immer wieder deutlich: Arbeit und Zeit, mithin Elemente des so genannten Wohlstand sind ungerecht verteilt.
Wenn es zu einem Change kommen soll, geht das nicht ohne eine andere Organisation und Verteilung von Arbeit und Zeit.
Das Bewusstsein darüber wächst immerhin: 4-Tage-Woche, Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Familie und Beruf – die Diskussionen um eine Arbeitszeitverkürzung werden lauter. Unternehmen werben damit inzwischen sogar um Arbeitskräfte.
Überlastung, Stress und mangelnde Zeit für Sorgetätigkeiten, Selbstsorge und Engagement zeigen deutlich: Wir brauchen dringend einen Wandel der Arbeitszeitpolitik.
Zeit und Arbeit sind in dieser Gesellschaft und den meisten anderen ungerecht verteilt – zwischen den Geschlechtern, aber auch zwischen einkommensstarken und -schwachen Menschen, zwischen Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte. Die meisten Menschen würden von einer Arbeitszeitverkürzung profitieren – zusätzlich hätte sie ressourcenschonendes Potenzial: Wer hätten nicht gern endlich mehr Zeit für Familie und Freund*innen, für politisches Engagement und für Erholung?
Welche Potenziale birgt eine kollektive Arbeitszeitverkürzung? Und wie erreichen wir sie? Darüber diskutieren die Autorin Teresa Bücker, die Gewerkschaftsreferentin Janina Henkes und die “Gastwirtschalftlerin” Parwaneh Mirassan am Donnerstag, den 19. Oktober 2023 um 19 Uhr in der Konsumzentrale Leipzig (Industriestr. 85-95). Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, die Anmeldung ist verbindlich und erfolgt online über die Website des Konzeptwerks: www.knoe.org.