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300 Seiten mehr Deutsche Nachhaltigkeit

Nachhaltige Finanzpolitik steht auf der Prioritätenliste der Bundesregierung ganz oben. Das geht aus dem frisch vorgelegten Fortschrittsbericht zur nationalen Nachhaltigkeit hervor.

Erstmal ein großes Lob, dann einige Kritik kommt vom Rat für Nachhaltigkeit. „Die Bundesregierung stellt sich der Nachhaltigkeit, auch wenn das mitunter weh tut“, so Marlehn Thieme, die kommissarische Vorsitzende des Nachhaltigkeitsrates.

Die nachhaltige Finanzpolitik habe darin besonderes Gewicht erhalten und mit den gründlich überarbeiteten Indikatoren ließen sich jetzt Fortschritte und Defizite auf dem Weg zur Nachhaltigkeit besser erfassen.

Der Regierungsbericht komme damit den Erwartungen nahe, als Wegweiser auch für die Nachhaltigkeitsstrategien in der Wirtschaft und von gesellschaftlichen Einrichtungen zu wirken, zumal auch der vom Rat im gesellschaftlichen Dialog entwickelte Nachhaltigkeitskodex unterstützt würde.

Doch mit 300 Seiten könne man keine breite Leserschaft erreichen, kritisierte der Generalsekretär des Nachhaltigkeitsrates, Günther Bachmann. Wichtige Details würden in der Textmenge verschwinden. Beispiel: die Anhebung des EU-Klimaziels auf 30 % trägt die Bundesregierung mit - sogar ohne dies wie bisher von einer international verbindlichen Kyoto-Folgeregelung abhängig zu machen. Das ist neu, geht aber unter.

Die Idee der Nachhaltigkeit habe es derzeit nicht leicht, sagte Bachmann. „Der eigentliche Inhalt des Begriffs wird durch oberflächlichen und beliebig-werblichen Gebrauch ramponiert, und mehr als alle Worte zeigten die Euro-Krise, der global hohe Anstieg der Klima-Emissionen und die Überlastung natürlicher Ressourcen, wie nicht-nachhaltig die Gesellschaft derzeit lebt.“

Bachmann findet es daher gut, dass die Regierung an der klaren Definition der Nachhaltigkeit festhält, in der die Erhaltung der Lebensgrundlagen dem Zieldreieck Ökonomie, Ökologie, Soziales eine absolute Grenze verleihe.

Der Bericht der Bundesregierung zum Download.

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