Preise für Nachhaltigkeit zu vergeben, ist nicht nur eine Würdigung des Engagements für eine sozial und ökologisch gerechte Entwicklung – es ist auch eine starke Möglichkeit zur Kommunikation von Nachhaltigkeit. Besonders gut verstanden haben das die Organisator*innen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises (DNP), den sie mittlerweile zum dreizehnten Mal vergeben.
Beim DNP geht es um eine prestige-trächtige Verleihung im Gala-Format begleitet von Prominenten aller Art, einem Kongress mit Themenworkshops und zahlreichen Podiumsdiskussionen, sowie der Kandidatenkür durch eine wissenschaftlich renommierte Jury. Transformation aus der Krise ist in diesem Jahr das titelgebende Thema, beinahe analog zur factory-Ausgabe Change.
Aber der DNP ist eben mehr als nur ein Preis und Kongress. Das Ganze ist unterhaltsam gestaltet und erreicht dadurch eine hohe Aufmerksamkeit. Dass diese für die Nachhaltigkeit in den letzten Jahren vor allem in den Köpfen von unternehmerischen Entscheider*innen gestiegen ist, liegt durchaus auch an dem jährlichen Mega-Event des DNP, der in diesem Jahr am 3. und 4. Dezember live aus fünf Studios aus dem Maritim-Hotel in Düsseldorf und den Home-Offices der Referent*innen übertragen wird.
Das Publikum der opulenten Nachhaltigkeits-Show benötigt in diesem Jahr jedoch keine festliche Garderobe, kann dafür jedoch auch nicht von den nachhaltigen Häppchen naschen – der zweitägige Nachhaltigkeitstag mit Kongress, Diskussionen, Workshops und Preisverleihung lässt sich nur am heimischen Computerbildschirm verfolgen, Öko-Snacks und -Sekt muss selbst besorgt werden.
141 Nachhaltigkeitspreise hat die Universität Hohenheim in einer gerade erschienen Betrachtung von Nachhaltigkeitswettbewerben gezählt – der DNP it noch vor dem hochdotierten Deutschen Umweltpreis der bekannteste und offenbar auch begehrteste Preis: Schließlich lässt sich mit dem bekanntesten Preis auch am besten werben. In acht Wettbewerben stellen sich über 800 Bewerbern der Auswahl der Jury. Die Auszeichnung orientiert sich seit diesem Jahr noch stärker an den Zielen der Agenda 2030, denn um die Sustainable Development Goals mit ihren Transformationsfeldern wie Klima, Biodiversität, Ressourcen, Fairness und Gesellschaft sieht es nach wie vor schlecht aus. Umso wichtiger sind da Preisträger, die zeigen wie es geht.
Acht Wettbewerbe hat der DNP 2020 ausgeschrieben, in den Bereichen Design, Architektur, Verpackung, Unternehmen, Forschung, Städte und Gemeinden, Globalen Partnerschaften und den Next Economy Award für Startups. Prominenz ist bei den einzelnen Preisverleihungen immer dabei, bei Design zum Beispiel der legendäre Braun-Designer Dieter Rams und Sir Jony Ives, der geadelte legendäre ehemalige Apple-Stardesigner.
Das Kongressprogramm zieht sich mit vielen Punkten über zwei Tage, beginnend um 10 Uhr am Donnerstag, dem 3. Dezember. Mit kurzen Vorträgen und Auftritten dürfte keine Langeweile entstehen. Highlight ist sicher auch die Preisverleihung an Jeremy Rifkin, wegweisender Vordenker ökonomischer Entwicklungen wie der Circular Economy. Auch viele factory-Autor*innen sind im Panel vertreten, wie Maja Göpel, Heike Leitschuh und Uwe Schneidewind. Ebenso gibt es Workshops seitens des Herausgebers des factory-Magazins, der Effizienz-Agentur NRW: Lisa Venhues und Stefan Alscher leiten dazu an, vom Ego-Design zum ecodesign zu kommen. Mehr dazu auch in der factory-Ausgabe Change.
180 Euro kostet die Teilnahme an beiden Tagen, für Studierende und Mitarbeiter*innen von NGOs gibt es jedoch noch Freikarten. Die feierlichen Preisverleihungen sind ab 19:30 Uhr kostenfrei live zu sehen.
Wer mehr zu den Möglichkeiten und der besonderen Notwendigkeit der sozial-ökologischen Transformation aus der Krise lesen möchte, ist mit dem factory-Magazin Change gut bedient. Mehr zum Change gibt es auch online im Themenbereich.