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  • Twike vor Baum
    Auch aus einem alten Twike-Akku kann noch etwas Nützliches werden. Bild: Barbara Wilms, <a href="https://www.flickr.com/photos/electric-vehicles/3580743349/in/photolist-6sqffi-bUAFNK-8nGMYs-8osyD4-8nDDTt-6sqg5V-6sqfJM-8nUvMa-6suq5N-7TdjSt-8nDDET-6suoid-82K5pR-6sjQvj-6sunXW-87quEs-6sgBS8-6sqdz6-6wTKFR-6skMN1-6S8ELd-6S4C58-82K5We-6skMd1-6sunMo-nxNo9U-6sgDk8-r6jBY-mQeoby-6sqe4F-6sq7Hr-6suoxQ-6sq7jz-6suoqo-6suhCQ-6sq87k-87quHd-7TgpY3-8o31CX-6unCWF-6suo5Q-6yEev6-6sq6Xp-6S8gHw-6sgBpH-7Tdb16-6uJnBb-6suoN9-6unD2x-74MQdW">Flickr.com</a>

Speicherkraftwerke aus alten Akkus

In einem alten Akku steckt noch eine Menge Saft: Wenn bei einem Elektroauto nach fünf bis sieben Jahren ein Akku-Tausch nötig wird, fasst die alte Batterie noch gut 70 bis 80 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung. Zu wenig, um in einem Tesla S oder BMW i3 weiter Dienst zu tun, zu viel, um zum alten Eisen zu gehören: Nach einer neuen Studie von BEE (Bundesverband Erneuerbare Energien) und Deutscher Messe AG, Hannover, können diese alten Lithium-Ionen-Akkus im Jahr 2025 mit 25 Gigawattstunden (GWh) etwa genauso viel Strom zur Verfügung stellen wie die Hälfte aller deutschen Pumpspeicher-Kraftwerke. Voraussetzung: Der Markt für Elektromobilität muss in Deutschland endlich in Schwung kommen.

Hermann Falk, BEE-Geschäftsführer: "Die Automobil-Branche kann zum Schlüsselfaktor der Energiewende werden. Die Bundesregierung sollte daher ihre Bemühungen intensivieren, um bis 2020 die anvisierten eine Million Elektro-Autos auf die Straße zu bringen. Dem gegenüber würden mittelfristig finanzielle Entlastungen bei Reservekraftwerken und beim Netzausbau stehen."
Maßgeblich für das enorme Potenzial der Elektromobilität sind die rapide sinkenden Preise bei der Akku-Produktion: Kostete die Kilowattstunde (kWh) eines Lithium-Ionen-Pakets vergangenes Jahr noch 500 Euro, sind es in diesem Jahr 300 Euro, und laut Studie werden es 2020 nur noch 150 Euro sein. Ein ausrangierter Akku liefert jedoch schon heute Strom für 150 Euro pro kWh. Damit werden SecondLife-Batterien schon in den nächsten Jahren einen zusätzlichen Schub bei der Kostensenkung von Batterien leisten können. Bereits in zehn Jahren werden alleine SecondLife-Batterien 25 GWh Strom speichern können. Sie können damit auch einen wichtigen Beitrag leisten, um sowohl Erzeugungs- als auch Lastspitzen abfangen zu können. Benjamin Low, Abteilungsleiter Energy bei der HANNOVER MESSE: "Mobilität und Energie gehören zusammen. Wie die Energiewende im Einklang mit der Mobilitätswende funktionieren kann, werden wir im Rahmen der HANNOVER MESSE Energy präsentieren. Dabei kommt dem Thema Energiespeicherung eine ganz besondere Rolle zu. Mehr als 300 Unternehmen werden dazu ihre Lösungen präsentieren - von der Power-to-Gas-Anlage bis zu Batterien wird alles vertreten sein."
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • 2025 liefern Speicher aus SecondLife-Batterien 25 GWh Strom. 
  • Die Kosten für Batterie-Speicher sinken pro Jahr um 15 Prozent. - 
  • Die Produktion von Batterie-Speichern vervierfacht sich bis 2020. - 
  • Die Energiekosten eines Elektroautos betragen dann mit 150 Euro/kWh genau so viel wie bei Autos mit Verbrennungsmotor. 50 Prozent aller Akkus werden nach fünf bis sieben Jahren Lebensdauer recycelt. 

Der Autor der Studie, Gerard Reid vom Investment-Haus Alexa Capital, hat einige Vorschläge für die Politik aufgelistet:

  • Verstärkte Standardisierung bei Akkus und Ladestationen. 
  • Batterie-Speicher sollten nicht als Stromverbraucher belastet werden. 
  • Forschung und Anwendung von SecondLife-Batterien forcieren. 
  • Die Industrie muss technische Leistungsstandards für SecondLife-Batterien entwickeln, um Zertifizierung und Regelungen für die Produkthaftung zu erleichtern. 
  • Erhöhung der Finanzmittel und Anreize für Datenerfassung und Verbreitung für Projekte mit SecondLife-Batterien. 
  • Entwicklung flexibler Strommärkte, die die Arbeit mit Übertragungs- und Verteilernetzbetreibern und Regulierungsbehörden beschleunigen, um das Potenzial, die Wertsteigerung und die Flexibilität des Systems zu quantifizieren und zu realisieren.

Weitere Informationen:
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
 Studie und Zusammenfassung zum Download

 

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