Stockholm, Kopenhagen, Paris, Oslo – und jetzt auch Berlin. Die Divestment-Bewegung hat bereits einige Hauptstädte in Europa erobert. Etwa 60 Städte weltweit haben sich zum Ausstieg aus der Finanzierung fossiler Energien entschlossen, sie legen ihre Rücklagen zukünftig anders an – zumeist sogar nach nachhaltigen und ethischen Kriterien.
Die städtischen Parlamente erkennen, dass ihre Rücklagen in Gefahr sind: Die Renditen aus Aktien von RWE, Eon, Vattenfall und Co. werden nicht nur geringer, beim Platzen der Carbon Bubble droht sogar der Totalverlust.
Auf der anderen Seite stehen die Kommunen, die direkt abhängig von den Gewerbesteuern der Bergbaukonzerne oder ihren Beteiligungen sind. In den größten Braunkohlegebieten Lausitz und Niederrhein sterben die Kommunen nicht nur durch Wegbaggern – die Verluste der Börsenriesen führen auch bei ihnen zu Schulden.
Dass ein Ausstieg aus der Kohle jedoch nicht das Aus für die dort lebenden Menschen und Gemeinden sein muss, wenn sich diese selbst ein Bild von ihrer Zukunft machen und diese in die Hand nehmen, das zeigen Projekte wie der Masterplan Indeland 2030. Eine Seenlandschaft mit einem Einzugsgebiet von anderthalb Millionen Menschen wird attraktive Arbeits- und Lebensalternativen zur Braunkohle bieten.
Wie welche Städte und Regionen mit Divestment umgehen, berichtet Susanne Schwarz in ihrem Beitrag Die Angst vorm Sägen am eigenen Ast im factory-Magazin Divestment. Das umfangreich ausgestattete PDF-Magazin steht kostenlos zum Download bereit und lässt sich prima auf Tablets und Screens lesen, einige Auszüge sind im Themenbereich online.