Im Grunde weiß es jede/r Unternehmer*in: Material und Energie zu sparen bei Produkten und Prozessen bringt mehr als bei den Mitarbeiter*innen zu kürzen. Das war schon vor den Zeiten des Kampfs gegen den Klimawandel so und ist heute seine wichtigste Komponente. Ressourceneffizienz ist aber vor allem die Grundlage unternehmerischer Kreativität. Wirkliche Innovation zeigt sich dort, wo Produkte so gestaltet und produziert werden, dass sie ihre Nutzern möglichst viel leisten und lange funktionieren, ohne viele Rohstoffe für Produktion und Betrieb verbrauchen – und am Ende noch leicht zu reparieren oder wiederzuverwenden sind. Jede/r Kunde/in honoriert das. Dort, wo Produkte verschwinden, also durch Dienstleistungen ersetzt werden, wie beim Sharing, Contracting oder Leasing, oder wo sie zumindest teilweise aus refabrizierten Altteilen wie beim Remanufacturing erstellt werden, ist die Ressourceneffizienz sogar noch größer – und die Zahl der Arbeitsplätze meist auch.
In vielen Unternehmen fällt es Entscheider*innen und Mitarbeiter*innen aber schwer, im gewohnten Umfeld Innovationen zu entdecken. Oder sie sehen sie, erkennen aber nicht, wie sie diese umsetzen könnten. Hier kann zum Beispiel die neue Best-Practice-Datenbank der Effizienz-Agentur NRW (EFA) helfen. Sie bietet einen Überblick über erfolgreiche Effizienzprojekte aus nordrhein-westfälischen Betrieben – den natürlich nicht nur Betriebe in NRW nutzen dürfen.
Rund 80 Beispiele aus produzierenden Unternehmen sind bisher in der Online-Datenbank veröffentlicht worden. Von „A“ wie Anlagenbau bis „W“ wie Wäscherei reicht die Vielfalt der Beispiele. 25 Branchen sind in der Sammlung vertreten. Einfache Suchoptionen ermöglichen eine gezielte Suche nach Branchen, Einsparungen und Beratungsschwerpunkten.
„Das Aufspüren von Einsparpotenzialen ist ein erster Schritt auf dem Weg zu effizienteren Produktionsprozessen, doch nur die Umsetzung senkt Kosten und Verbrauch“, weiß Andreas Kunsleben, Leiter Geschäftsfeld Beratung der Effizienz-Agentur NRW. Die Best-Practice-Datenbank will Unternehmern, Beratern, aber auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen Überblick über erfolgreich umgesetzte Projekte und reale Einsparungen geben. Vorteil bei der Entdeckung von Ressourceneffizienz im Betrieb: Für die Umsetzung gibt es auch finanzielle Förderungen, die die Berater*innen der EFA realisieren können. Und wie die Best-Practice-Beispiele zeigen: Die Einsparung durch die Effizienzgewinne sind so groß, dass der Eigenanteil nach kurzer Zeit wieder eingenommen ist.
Mit Hilfe der Berater der EFA können die Unternehmen Potenziale in den Bereichen Produktion, Produktgestaltung, Instandhaltung und Kostenrechnung aufdecken – oder auch über die CO2-Bilanzierung und sogar über die gesamte Wertschöpfungsketten. Produzierende Unternehmen und Handwerksbetriebe, die die Ressourceneffizienz-Beratung der EFA nutzen wollen, können vom Beratungsprogramm Ressourceneffizienz des NRW-Umweltministeriums profitieren. 50 Prozent der förderfähigen Beratungskosten werden dabei bezuschusst.
Darüber hinaus bietet die EFA mit der Finanzierungsberatung Unterstützung bei der Finanzierung von notwendigen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben oder Investitionen und begleitet die Umsetzung von Maßnahmen. Die Best-Practice-Datenbank und weitere Informationen zum Beratungsangebot der Effizienz-Agentur NRW sind unter www.ressourceneffizienz.de zu finden.
Mehr zur Ressourceneffizienz in der Wertschöpfungskette durch Kooperation von Unternehmen im factory-Magazin Wir müssen reden, mehr zum großen Potenzial des Remanufacturing im factory-Magazin Circular Economy. Wer schließlich noch mehr zur Arbeit der Effizienz-Agentur wissen will, der/dem empfehlen wir das Magazin Glück-Wunsch.