KSN, die Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit, bietet künftig mehrere fächerübergreifende Lehrmodule an: ein Begleitstudium, einen Masterstudiengang, ein Graduiertenmodul sowie den Baustein „Lokal Bildung“, der Nachhaltigkeit in die Öffentlichkeit tragen soll. Mit NATAN, das für Nachhaltigkeit und Transformation steht, wird ein interdisziplinäres Studium angeboten, das abseits der noch üblichen Formel "Technologisches und wirtschaftliches Wachstum sind die Garanten der Nachhaltigen Entwicklung" die Verantwortlichkeit und Wahrnehmungsfähigkeit jedes Einzelnen schulen will. Das aus einer Projektidee am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entstandene Studienprogramm wird vom baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit rund 400 000 Euro für drei Jahre gefördert.
Institutionell ist die KSN am KIT-Schwerpunkt Mensch und Technik angesiedelt. In den Lehrmodulen der KSN geht es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um Handeln und Wandlungsprozesse: Das studienbegleitende „Zertifikatsstudium Nachhaltigkeit und Transformation“ (NATAN) steht allen Studierenden des KIT offen. Zudem ist daran gedacht, am House of Competence (HoC) ein „KIT-Intro“ zu etablieren, eine Einführungsphase in das Studium, welche die Entwicklung fächerübergreifender Kompetenzen im Hinblick auf das Nachhaltigkeitsthema anstoßen soll. Der „Master of Sustainability“ bildet berufsbegleitend hochqualifizierte Akteure für nachhaltiges Handeln fort.
Dazu kommen das Lehrmodul „Sustainable Background“ für die bestehenden Graduiertenprogramme am KIT sowie der Baustein „Lokal Bildung“, welcher der Öffentlichkeit in Stadt und Region Karlsruhe gewidmet ist. An dem Masterstudiengang ist auch die Hector School of Engineering and Management des KIT beteiligt. Die KSN kooperiert mit Wirtschaftsunternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen.
„Die Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit baut einerseits auf den hervorragenden Kompetenzen des KIT in naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen auf. Andererseits fördert sie Reflexion, Urteilskraft, Gestaltungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein im Sinne der Nachhaltigkeit“, erklärt Professor Armin Grunwald, Leiter des KIT-Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) und zusammen mit Dr. Oliver Parodi verantwortlich für die KSN.
In der Schule der Nachhaltigkeit soll beiden Aspekten, der gesellschaftlichen Verantwortung für Umwelt, Mitwelt und Nachwelt, sowie die Pflicht zur Selbstsorge, zur ureigenen Lebensführung nachgegangen werden, steht noch auf der Homepage der KSN. "Denn nur über die Verknüpfung der gesellschaftlichen und individuellen Sphäre kann eine Kultur der Nachhaltigkeit nach und nach Fuß fassen. In ihrer integralen Ausrichtung knüpft die Schule der Nachhaltigkeit an antike Bildungsideale und -konzepte an, widmet sich gleichermaßen Kopf, Herz und Hand und leistet damit einen Beitrag für eine humane Zukunft."