Dabei wäre es so einfach: Statt 500 Millionen Euro in militärische Drohnenexperimente zu stecken, sollte die Bundesregierung besser ein paar Millionen für die Erforschung des 1 Megawatt eCat-Reaktors von Andrea Rossi investieren, plädiert Klaus Dosch, wissenschaftlicher Leiter der Aachener Stiftung Kathy Beys.
Dann hätte man die Möglichkeit, den "Cold-Fusion"-Reaktor des italienischen Erfinders "hinsichtlich seiner Leistung zu validieren – oder aber ins Reich der Science Fiktion zu verbannen", so Dosch.
Der Geologe und Wirtschaftsingenieur verweist darauf, dass bereits Anfang des Jahres, am 28. Januar 2013, die NASA einen Wettbewerb rund um den LENR-Antrieb ausgeschrieben haben, die NARI Awards des NASA Aeronautics Research Institute. Bis zum Januar 2014 haben die Wissenschaftler Zeit, signifikante Fortschritte bei dem Versuch zu machen, ein Flugzeug durch die Low-Energy-Nuclear-Reaction zum Fliegen zu bringen. Reaktion in den deutschen Mainstreammedien: Null.
Bis letzten Freitag, 26. Juli, fand der sechstägige Kongress des ICCF statt. Die International Conference on Condensed Matter Nuclear Science (ICCF) traf sich zum 18. Mal an der University of Missouri in Columbia. Sein Thema diesmal: Wissenschaftliche Methoden für das Verständnis anomaler Wärmeproduktion: Möglichkeiten und Chancen (Applying the Scientific Method to Understanding Anomalous Heat Effects: Opportunities and Challenges"). Reaktion in den deutschen Medien: Null.
Dosch verweist auf die Mitfinanzierung der Konferenz durch die italienische Agentur für Neue Technologien (ENEA). Schließlich ist Rossi, der Urheber des "anomalen" eCat-Reaktors, Italiener. "In Berlin sollten im Wirtschafts- und Forschungsministerium längst alle Alarmglocken schrillen!", schimpft Dosch. Eine mögliche Chance der Entwicklung einer beinahe unerschöpflichen Energiequelle werde ausdauernd ignoriert. Dabei scheine die Sache ganz so absurd nicht zu sein, wenn die NASA es für möglich halte, Flugzeuge mit LENR anzutreiben.
Wirtschaftsingenieur Dosch verweist auf die Konsequenzen, die LENR haben könnte, schließlich würden fossile, nukleare als auch regenerative Energieerzeugung weitgehend überflüssig. Unbegrenzte Energie könnte überall verfügbar sein, Deutsche Windkrafttechnologie, Motorentechnologie, Großkraftwerke würden dagegen chancenlos auf allen Märkten. Allein schon aus wirtschaftlichen Gründen sollten in Berlin im Wirtschafts- und Forschungsministerium alle Alarmglocken schrillen, so Dosch.
Über den direkten Draht zur Kanzlerin schlägt er vor, dass die Deutsche Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) sich der Sache annehmen solle und fordert zur Unterstützung seines Vorschlags auf. "Vielleicht beschäftigt sich das Kanzleramt dann mit dieser Frage."
Quelle: Aachener Stiftung