85 Prozent der Verbraucher wollen mehr Ökostrom und sind bereit, dafür auch höhere Preise zu zahlen. Weltweit investieren auch immer mehr Unternehmen in regenerative Energien, besonders aus Wasser- und Windkraft, gefolgt von Biomasse und Abfall. Doch der Wandel zur grünen Energie stockt: während ein Teil der Unternehmen überwiegend auf grüne Energie setzt, bezieht der größte Teil immer noch Strom aus fossilen Quellen. Das geht aus den beiden Studien „Global Consumer Wind 2012“ und „Corporate Renewable Energy Index Report“ (CREX) hervor, die der dänische Windkraftanlagen-Hersteller Vestas Wind Systems A/S in Auftrag gegeben hat. Vestas ist gegenwärtig das größte Unternehmen der Branche mit einem Umsatz von 6 Milliarden Euro (2008) und einem Marktanteil von 20 Prozent.
Laut der Studie ‚Global Consumer Wind 2012‘ wünscht eine große Mehrheit von 85 Prozent, dass mehr Strom aus erneuerbaren Energien verwendet wird. Fast die Hälfte der Verbraucher sieht den Klimawandel als eine der drei größten Herausforderungen der Zukunft (45%). Daher würden knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten für mit grünem Strom hergestellte Produkte tiefer in die Tasche greifen. Windenergie schneidet besonders gut ab: Für mit Strom aus Windenergie produzierte Waren würden sogar fast zwei Drittel (62 Prozent) mehr Geld ausgeben.
Auf Unternehmensseite bestehen bisher noch große Unterschiede. So decken 30 Prozent der untersuchten Firmen ihren aktuellen Energiebedarf noch zu weniger als fünf Prozent aus erneuerbaren Quellen. Allerdings haben einige Vorreiter bereits komplett auf nachhaltige Energie umgestellt, und immer mehr Unternehmen stellen sich ebenfalls auf die steigende Nachfrage ein. So zeigt der Corporate Renewable Energy Index Report 2012 (CREX), dass große Firmen zunehmend in erneuerbare Energien investieren. Im Jahr 2011 lenkten sie laut der Studie 237 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Dagegen investierten die Unternehmen nur 223 Milliarden US-Dollar in die konventionelle Stromerzeugung. In Deutschland finden sich etwa die Allianz, Altana, Deutsche Bank, Deutsche Telekom und SAP unter den Top 10 der Unternehmen, die bislang am stärksten auf erneuerbare Energien setzen.
International setzen die meisten Unternehmen bisher auf Wasserkraft (47% bei bekannter Quelle), gefolgt von Windenergie (29%) und Elektrizität aus Biomasse und Abfall (zusammen 23%). Beim Bezug erneuerbarer Energie greifen die meisten im CREX-Index gelisteten deutschen Unternehmen bislang auf Renewable Energy Certificates (REC) zurück. 83 Prozent nutzen diese Lösung. Green Pricing (Ökostromtarife) folgt an zweiter Stelle, während der Kauf von Power Purchasing-Agreements (PPA) von unabhängigen Energieherstellern eine untergeordnete Rolle spielt.
Der von Bloomberg New Energy Finance erstellte Corporate Renewable Energy Index will den Grad der Nutzung erneuerbarer Energie rund um den Globus transparent machen und stellt die Daten anderen Unternehmen, Investoren, politischen Entscheidungsträgern, NGOs und Verbrauchern zur Verfügung. Der CREX 2012 berücksichtigt 389 Unternehmen aus 26 Ländern. Den vollständigen Bericht können Sie hier herunterladen.
Für die weltweite Studie „Global Consumer Wind 2012“ befragte das Marktforschungsinstitut TSN Gallup rund 24.000 Verbraucher in 20 Ländern. Die Studie von Vestas Wind Systems untersucht die Präferenzen der Verbraucher bezüglich Energie und deren Interesse an mit nachhaltigem Strom hergestellten Produkten.