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Was Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität beachten sollten

Ohne klimaneutral wirtschaftende Unternehmen werden die Länder der Welt ihre Klimaschutzziele nicht erreichen können. Die Vorgaben für die Industrie sind gesetzt, viele Städte und Kommunen wollen ebenfalls klimaneutral werden. Damit wächst der Druck auf Unternehmen, Produktion und Dienstleistungen weitgehend emissionsfrei zu gestalten – und das Label "klimaneutral" zu erhalten. Dabei sollten Unternehmen Klimaneutralität immer als globales Ziel begreifen.

Nordrhein-Westfalen will die erste klimaeutrale Industrieregion Europas werden – so schnell wie möglich. Schleswig-Holstein will das erste klimaneutrale Industrieland werden – bis Mitte 2040.

Nach den Landtagswahlen im Frühjahr 2022 machen die neuen Landesregierungen Klimaneutralität zu einem zentralen Ziel ihrer Regierungsprogramme. In anderen Bundesländern gibt es ebenfalls Ziele, ebenso auf europäischer (2050) und Bundesebene (2045).

Viele Regionen und Städte haben bereits Ziele bis 2035 genannt. Weltweit wollen immer mehr Unternehmen mit der Nennung von Neutralitätszielen auf sich aufmerksam machen.

Und tatsächlich sind es die Unternehmen, auf die es ankommt. So war 2020 mit einem Anteil von 19 Prozent die Industrie in Deutschland der Sektor mit den dritthöchsten energiebedingten Treibhausgasemissionen. Hauptverursacher ist laut Umweltbundesamt immer noch die Energiewirtschaft mit 35 Prozent der Treibhausgasemissionen inklusive öffentlicher Strom- und Wärmeerzeugung, Raffinerien sowie Erzeugung von Festbrennstoffen.

Danach folgen die Sektoren Verkehr mit 24 Prozent, private Haushalte mit 15 und der Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungssektor mit sechs Prozent. Produktion und Dienstleistungen machen demnach rund 25 Prozent aus. Betrachtet man die Unternehmen von Industrie, Energiewirtschaft und Handel als "Wirtschaft", sind diese damit für insgesamt rund 60 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Emissionsreduktion in diesem Bereich hat also die größte Wirkung für den Klimaschutz. Zumal hier die Produkte und Dienstleistungen entstehen, die die Menschen in den anderen Bereichen, Wohnen, Verkehr, Landwirtschaft und Abfall, nutzen. Je emissionreduzierter die Nutzung ist, umso mehr reduzieren sich auch die Emissionen in diesen Sektoren.

Klimaneutralität ist also nicht nur irgendein Ziel des Marketings – oder sollte es zumindest nicht sein – sondern essenziell für die Begrenzung der menschengemachten Erderhitzung.

Deswegen ist es auch so wichtig, dass Unternehmen und Organisationen dieses Ziel ernst nehmen und nicht etwa nur aus Wettbewerbsgründen verfolgen. Denn meist betrachten Unternehmen nur die eigenen Emissionen, nicht jedoch die der Vorlieferanten und der Produktnutzung. Zudem neigen viele eher zur Kompensation als zur Vermeidung oder Reduktion. Vielfach ist nicht einmal klar, was sie unter Klimaneutralität verstehen.

Damit das Ganze wirklich funktioniert und tatsächlich zu einem glaubwürdigen Wettbewerbsvorteil führt, sollten Unternehmensvertreter*innen eine Reihe von Punkten beachten.

Deshalb beschreibt Nicolas Kreibich, Experte für unternehmerischen Klimaschutz am Wuppertal Institut, im factory-Magazin Klimaneutral ausführlich, wie Unternehmen wirklich klimaneutral werden und was sie dazu beachten sollten.

Ein Grund mehr, sich jetzt damit zu beschäftigen: Mit dem Krieg in der Ukraine und dem erwachten Bewusstsein für Energie- und Rohstoffabhängigkeiten ist das Ziel der Klimaneutralität auch nicht irgendeine in fünfzehn oder fünfundzwanzig Jahren zu erreichende kommunale, regionale oder nationale Vorgabe, sondern essenziell für die Reduktion unternehmerischer Abhängigkeiten – und damit für die eigene Zukunftssicherung.


Mehr zur Klimaneutralität durch und von Unternehmen können Sie deswegen im factory-Magazin Klimaneutral und im entsprechenden Themenbereich lesen. Das PDF-Magazin steht kostenlos zum Download und lässt sich im Querformat auf kleinen und großen Screens lesen.

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