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  • Die Dinos der fossilen Energiewirtschaft: Sie bringen zu wenig Gewinn. Bild: istockphoto.com

Divestment wird die Welt verändern

Weltweit liegen die Investitionen in erneuerbare Energien bereits über denen in ihre fossilen Vorfahren. Großkonzerne und Kleinanleger divestieren – sie ziehen Anlagevermögen aus Kohle-, Öl- und Gas-Industrie ab, um beim Platzen der Kohle-Blase keine weiteren Verluste zu erleiden. Fossiles Divestment wird zur ökonomischen Zukunftsfrage – und treibt die ökologische Transformation voran.

"Wo liegt der Sexappeal von Kohle, Öl und Gas?" So könnte man die Frage eines Eon-Aktionärs auf der Hauptversammlung des Konzerns in dieser Woche ebenfalls stellen. Der Anteilseigner hatte nach dem Wert von Uniper gefragt, der Unternehmensteil von Eon, der bei der Aufspaltung des Konzerns den schwarzen, fossilen Bereich der Energieproduktion und -handel übernehmen soll, während Eon neu ergrünen soll. Dazu hatten sich die Aktionäre mit einer Mehrheit von 99,7 Prozent des vertretenenen Grundkapitals entschlossen.

Bisher lag die Anziehungskraft der schwarzen Riesen in ordentlicher und sicherer Rendite – für Aktionäre. Das ist vorbei. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Überkapazitäten, die wachsende ökologische Energieerzeugung und ein schleichendes Bewusstsein dafür, dass die fossile Energieversorgung für eine weitere Erwärmung von vier bis sechs Grad – und damit für weitere Krisen – verantwortlich sein könnte, führen dazu, dass Energiekonzerne wie RWE, Vattenfall, Eon und Co. sich aufspalten und Investoren und Teilhaber lieber in die sich erneuernden grünen Relikte als in die unsicheren und Ewigkeitskosten-erfordernden Altlasten investieren wollen. Uniper und die RWE-/Vattenfall-Braunkohle-Anlagen könnten in den nächsten Jahren zu Schrott-Anleihen werden.

In dieser Erkenntnis des Nicht-Länger-Gewinnen-Könnens (mit Kohle) treffen sich ökonomische und ökologische Interessen. Schließlich muss der größte Teil der bekannten fossilen Rohstoffreserven im Boden bleiben, um das Klima nicht weiter aufzuheizen, jede weitere Finanzierung riskiert mit den damit verbundenen Krisen um so mehr Investitionsruinen und -verluste. Die Gefahr eines Crashs ist groß, die wertvollsten Börsenunternehmen sind immer noch Energie- und Rohstoffkonzerne. In den letzten vier Jahren sind daher die globalen Investitionen in Erneuerbare kontinuierlich gestiegen, die in Kohle, Öl und Gas gefallen, sie liegen mittlerweile unter 50 Prozent der gesamten Energiefinanzierungen. Anleger, Banken, Städte, Länder de-investieren und verschieben ihre Geldanlagen in Erneuerbare Energien.

Wie es dazu kommen konnte und warum und wie Divestment die Welt weiter verändern wird, berichtet Verena Kern online und im factory-Magazin Divestment, das kostenlos zum Download und gut lesbar auf Tablets und Bildschirmen zur Verfügung steht.

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