Der Südtiroler Ökologe Karlheinz Erb ist Professor an der Alpen-Adria-Universität und Mitbegründer der Landsystemforschung, die sich mit den Wechselwirkung zwischen menschlicher Landnutzung und beispielsweise Klimawandel, Ernährungssicherheit, Biodiversitätim sowie den Rückkopplungen auf gesellschaftliche Prozesse beschäftigt. In einem Projekt, das vom Europäischen Forschungsrat im Rahmen eines ERC Grant gefördert wird, hat Erb die Zusammenhänge zwischen weltweiter Ernährungssicherheit und Landnutzungsintensität erforscht.
Dabei wurden Vor- und Nachteile der intensiven Landnutzung gegenüber gestellt. Am Beispiel der Massentierhaltung zeigt er auf, dass Fleisch oder Milch zwar effektiver, d.h. mit weniger Einsatz von Futter, erzeugt werden kann, dieser Vorteil aber durch den Rebound-Effekt und die Tatsache, dass Tiere zu Nahrungsmittelkonkurrenten für den Menschen werden, wieder aufgehoben wird. Wenn in der Nutztierhaltung weltweit auf Kraftfutter verzichtet würde, müsste der Fleischkonsum auf 50 Prozent reduziert werden. Erb sieht darin keine Probleme, denn durch Anbau von Eiweißpflanzen wäre eine Kompensation möglich bei gleichzeitiger Reduzierung von Umweltschäden. Derzeit verbraucht ein Erdenbürger im Schnitt etwa 42 Kilo Fleisch pro Jahr. In Deutschland sind es 87 Kilo Schlachtgewicht, von denen etwa 60 Kilo wirklich gegessen werden.
Lesenswerten Beitrag "Massentierhaltung nicht notwendig, um Welt zu ernähren" aus der Standard.at
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